Im Februar 2023 hat eine Gruppe freier Träger im Norden Schleswig-Holstein über die angespannte Situation in den Kindertageseinrichtungen berichtet. Nach einem konstruktiven und offenen Austausch mit der Ministerin Aminata Touré, dem Staatssekretär Johannes Albig und der Referatsleitung Kita und Qualität des Sozialministeriums Viola Laux sind weitere Anpassungen des Kindertagesförderungsgesetz angedacht. So kam es zu einer ersten Reaktion der Qualitätsaufsichten der Kreise: das zeitlich begrenzte Aussetzen von Rückforderungen. Ein kurzes Durchatmen der Kitas und Kommunen - jedenfalls in dieser Hinsicht.
Die jetzt auf den Weg gebrachten Gesetzesänderungen spiegeln leider in keiner Weise die Signale der Gesprächspartner aus Politik und Ministerium wider, die uns bei unseren Treffen, besonders in Bezug auf das Nichteinhalten des Betreuungsschlüssels, gesendet wurden.
Obwohl alle Parteien sich einig waren, dass hier und jetzt gehandelt werden muss, scheinen die verantwortlichen Stellen einen längeren Atem als wir, die Betroffenen, zu haben.
Wir möchten nicht leise darauf warten und hoffen, dass eine Änderung des KiTaG irgendwann umgesetzt wird. Wir möchten weiterhin auf die Situation in den Kindertageseinrichtungen aufmerksam machen. Es müssen nicht nur Gesetzesanpassungen zeitnah folgen, sondern auch das System Kindertageseinrichtung kritisch betrachtet werden. Nutzen wir die Übergangsphase zur Überarbeitung des KiTaG, um eine nachhaltige und qualitative Betreuung im Zusammenspiel mit Begleitung und Förderung unserer Kinder zu erwirken.