Nach der Corona-Zeit war es endlich wieder so weit: Der Oeversee-Marsch konnte wieder, wie seit über 150 Jahren üblich, am 06. Februar stattfinden. An diesem Tag wandern unzählige Menschen von Flensburg nach Oeversee, stolze 10 Kilometer, um den im Deutsch-Dänischen Krieg Gefallenen zu gedenken. Dass die beiden Länder, die heute so selbstverständlich miteinander und voneinander leben, sich vor - geschichtlich gemessen - gar nicht allzu langer Zeit noch bekriegt haben, ist für die meisten unvorstellbar. Und perfekt finden vor allem die Schülerbotschafter des ADS aus Apenrade und Flensburg das Zusammenleben noch nicht.
Sie nutzten den Oeversee-Marsch als Anlass, um sich gegenüber den Grenzkontrollen kritisch zu äußern und Reden zum Thema zu halten. Dass sie, nur um zur Schule oder zu Freunden zu kommen, in langen Schlangen regelmäßig vor der Grenze warten müssen, sei nicht mehr zeitgemäß. Besonders aber sorge eben diese erst für das Grenzbewusstsein, was im alltäglichen Leben gar nicht mehr da sei.
Das jährliche Gedenken und Erinnern an den Krieg damals ist vor allem wichtig, um es nicht wieder zu einer Kluft zwischen Deutschland und Dänemark und einer Wiederholung der Geschichte kommen zu lassen. Denn selbst wenn kein Krieg herrscht, werden auch heute noch die jeweiligen Minderheiten diskriminiert. Letztendlich trägt jeder seinen Teil dazu bei, dass die Zukunft noch offener wird und die Grenze zwischen uns und unserem dänischen Nachbarn nicht mehr als eine Linie auf der Landkarte ist, wird und bleibt.