KIEZ steht für KInd Eltern Zentrum. Ein Familienzentrum mit offenen Angeboten für alle Menschen des Stadtteils. Gefördert durch das Land Schleswig-Holstein sowie der Stadt Flensburg arbeitet hier eine Kita Sozialfachkraft, die gemeinsam mit Honorarkräften unterschiedliche Angebote für die Menschen des Stadtteils und deren Bedürfnisse anbietet.
Am Dienstagvormittag sind hier alle Stühle an dem großen Fenster, was einem Schaufenster in den Stadtteil gleicht, gefüllt: das gesunde Frühstück wird angeboten und von zahlreichen Müttern des Viertels angenommen, die hier auch die Möglichkeit haben, ihre jüngeren Kinder mitzubringen. Denn das ist notwendig um die Teilnahme zu ermöglichen.
Um die besonderen Bedürfnisse und um transkulturelle Arbeit geht es auch im pädagogischen KiTa-Alltag.
Das Erleben der Kita als sicherer Ort steht für die pädagogischen Fachkräfte und Kita Leiterin Christiane Stühr mit an oberster Stelle Die besonderen Herausforderungen, vor denen die Menschen des Stadtteils stehen, erlebt das Team um Christiane Stühr tagtäglich. Die rund 50-köpfige Kindergruppe der Kindertagesstätte kommen auf 99 % Migrationsanteil aus insgesamt 12 unterschiedlichen Kulturen. Die Mehrzahl starten in der KiTa ohne die deutsche Sprache verstehen zu können.
Wir wissen, dass die Sicherheit eines der menschlichen Grundbedürfnisse (nach Grawe) ist. Sicherheit an einem Ort zu empfinden, an dem man die Sprache nicht versteht ist eine große Herausforderung. Das Team der KiTa Schulgasse hat dafür Lösungen gefunden. Anhand von Visualisierung durch Piktogramme entsteht erste Kommunikation mit sowohl Kindern als auch Eltern. Schon an der Pforte zur Kindertagesstätte ist ein Beispiel hierfür sichtbar.
Regelmäßige Ausflüge in die Stadt, wie z.B. zum Wochenmarkt ermöglichen das Erlernen der Sprache auf eine spannende, spielerische und authentische Art und Weise.
Doch es geht in der Schulgasse, die auch eine ADS Sprach-Kita ist, nicht nur um das Erlernen der Sprache. Es geht auch darum Alternativen für Möglichkeiten der Teilhabe zu entdecken und umzusetzen. So besteht die Leitungsarbeit auch immer wieder daraus, Kita- Plätze zu sichern über den Anspruch auf Ermäßigung der Kosten für die Familien und viele Förderanträge für die Kinder zu schreiben, um Projekte, Ausflüge und Angebote zu ermöglich.
Um die vielen Projekte, die in der KiTa und im KIEZ zum Alltag gehören, umsetzen zu können, braucht es Netzwerkarbeit. Immer wieder sind die Einrichtungen, die zwar räumlich getrennt sind, sich aber als eine Einheit verstehen und erleben, auf Kooperationspartner angewiesen um das hohe Level an bedarfsgerechten Angeboten in Form von Beratung und Förderung anbieten zu können.
Da gibt es zum Beispiel das Angebot „Mama lernt Deutsch“ des KIEZ. Um den Müttern die Teilnahme zu ermöglichen, findet zeitgleich eine kostenlose Kinderbetreuung statt, was dazu führt, dass dieses Angebot enorm gut angenommen wird. Drei Mal in der Woche findet der Kurs statt. Es braucht entsprechende Räumlichkeiten, sowie Honorarkräfte. Eine verlässliche und gelingende Netzwerkarbeit ist Grundlage für die Umsetzung.
Bildung, Teilhabe, Sozialberatung und der Fokus auf den sicheren Ort – Werte, die im KIEZ und der KiTa Schulgasse gelebte Haltungen sind.
Ein nicht nur sicherer Ort für die Kinder und Familien des Stadtteils, sondern auch ein enorm wichtiger.